Schimmel aus Silikonfugen entfernen

Wenn man im Internet nach Tips sucht, wie man Schimmel aus Silikonfugen entfernt, bekommt man häufig die Antwort, dass das nicht ginge und man unbedingt das Silikon entfernen und neu verfugen müsste. Oder man bekommt sinnlose Vorschläge, die nur wenig hilfreich sind.

Kürzlich bin ich aber auf diesen Blogbeitrag gestossen und der darin enthaltene Tip hat derart überzeugend funktioniert, dass ich das rebloggen möchte. Alle Credits gehen natürlich an den Autor.

Extremer Schwarzschimmelbefall an einer Fensterdichtung:

schimmel_vorher

schimmel_nachher

Alles, was man dazu benötigt, ist Chlorbleichlauge und etwas Küchenkrepp. Am einfachsten bekommt man Chlorbleichlauge in Form eines Chlorreinigers aus dem Supermarkt.

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Der Trick besteht darin, die Einwirkzeit auf die Silikonfuge zu verlängern, indem man etwas Küchenkrepp in schmale Streifen schneidet oder sich ein paar „Würste“ daraus faltet und sie auf die Silikondichtung legt. Danach gibt man den Chlorreiniger darauf und lässt das mindestens einen Tag lang einwirken. Anschliessend kann man das Küchenkrepp entfernen und hat ohne jegliche Mühe wieder eine komplett saubere Fuge. Kein Bürsten, Schrubben oder sonstige Nacharbeit erforderlich, der Schimmel verschwindet unter der Chlorbleichlauge einfach von selbst.

Hier das entsprechende Video dazu. Oder auch dieses hier.

Welchen Chlorreiniger man verwendet, ist dabei völlig egal. Natriumhypochlorit ist eine Chemikalie und die wirkt unter Markenname A nicht besser oder schlechter als unter Markenname B.

Der einzige Unterschied liegt in der Konzentration. Ich habe einen Chlorreiniger verwendet, der laut Etikett 2.8g Natriumhypochlorit auf 100g Wasser enthält und es hat funktioniert. Es gibt auch stärkere, die z.B. 4.5g Natriumhypochlorit auf 100g Wasser enthalten, damit gehts vermutlich noch schneller. Welche Tenside, Farb- oder Duftstoffe der Hersteller sonst noch reingetan hat oder welche Farbe die Flasche hat, ist völlig egal.

Übrigens ist auch in Schimmelentfernern auf Chlorbasis nichts anderes drin als Natriumhypochlorit, der Preisaufschlag fürs Wasser ist hier aber wesentlich höher.

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Eigenen Küchenreiniger mit Soda herstellen

In der Küche benötigt man hauptsächlich einen Reiniger gegen Fett und da gibt es kaum ein besseres und preiswerteres Mittel als Soda. Wer glaubt, dass man für Fettschmutz unbedingt den überteuerten Blabla-Reiniger aus der Werbung braucht, hat bisher noch nicht mit Soda geputzt.

Natürlich kann man auch im Supermarkt fertige Soda-Reiniger kaufen, aber warum sollte man viel Geld dafür ausgeben, wenn man einfach selbst 1..2 Esslöffel Soda in eine leere Sprühflasche geben und mit Wasser auffüllen kann?

Sodareiniger

Wenn man einmal von Tensiden, Farb- und Duftstoffen absieht, ist in gekauften Soda-Reinigern auch nichts anderes drin als Wasser und für ein paar Cent Natriumcarbonat,
Farb- und Duftstoffe sind für die Reinigung jedoch nicht erforderlich. Wer auf Tenside nicht verzichten möchte, kann sie in Form eines Spritzers Spülmittels hinzugeben oder etwas Schmierseife.

Soda ist stark alkalisch und daher ideal für die Küche, wo sich Bakterien auf Schneidbrettchen, Arbeitsflächen, Spüllappen usw. ansiedeln können. Eine Lösung von 50 Gramm auf einen Liter Wasser ergibt einen ph-Wert von 11.5 (siehe Sicherheitsdatenblatt am Ende des Artikels). Das reicht absolut aus, um die meisten Bakterien zu killen.
Zum Putzen ist eine solch hohe Konzentration aber gar nicht nötig, weniger reicht auch schon völlig. Siehe dazu auch die Dosierempfehlungen des Herstellers auf der Verpackung.

Bei grösseren Flächen kann man Soda auch direkt in einen Putzeimer mit warmem Wasser geben, je nach Verschmutzungsgrad 2..3 Esslöffel auf 5 Liter Wasser.
Hier mal ein mehrere Jahre alter Fettfilm auf der Oberseite eines Küchenschranks. Sieht auf dem Foto vielleicht nach nichts aus, aber wer sowas schon mal geputzt hat, weiss wie hartnäckig das festkleben kann. Mit Soda kein Problem:

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Natürlich kann man Soda nicht nur als Fettreiniger in der Küche verwenden, sondern auch für viele andere Dinge. Durch die hohe Alkalität lassen sich Bakterien, Algen, Schimmel, Grünbelag usw. entfernen, diese brauchen nämlich einen bestimmten ph-Wert, um zu gedeihen. Ebenso kann man auch Gerüche in Polstermöbeln, Teppichen etc. damit bekämpfen oder Flecken vor dem Waschen vorbehandeln. Der Soda-Reiniger in der Sprühflasche lässt sich also recht universell einsetzen, weitere Anwendungsmöglichkeiten findet ihr im Internet.

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Fazit

Ein halbes Kilo Soda kostet in der Drogerie oder im Supermarkt etwa 99 Cent, damit lassen sich mindestens 10..30 Liter Reiniger herstellen, je nach Konzentration bzw. Anwendungszweck. Eine Flasche Soda-Reiniger kostet somit nur wenige Cent und ihr werdet schnell feststellen, dass der teure Reiniger aus dem Supermarkt auch nichts besser macht.
Ausserdem vermeidet man so einen Haufen Plastikmüll und auch die Anwendung ist unbedenklicher als Produkte, deren Inhaltsstoffe unter Umständen Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen können.

Bitte verwechselt Soda nicht mit Natron. Damit kann man zwar ebenfalls putzen, aber Soda ist in diesem Fall besser geeignet und im deutschen Einzelhandel für gewöhnlich auch billiger zu bekommen.

Für stark eingebrannte Fette, die sich selbst mit Soda nicht mehr lösen lassen, empfehle ich stattdessen Natriumhydroxid (Natronlauge). Das betrifft beispielsweise eingebrannte Töpfe, Backöfen, Backbleche usw.

Achtung: Die Stäube oder Sprühnebel von Soda sollte man nicht einatmen. Das gilt selbstverständlich für alle Reiniger, auch die gekauften.
Soda ist ungeeignet für Aluminium oder unbehandeltes Holz. Bei grösseren Putzaktionen empfiehlt sich der Gebrauch von Handschuhen, da Soda wie alle alkalische Reiniger die Haut auslaugen kann. Das ist nicht schlimm, aber unangenehm.

 

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Was ist Soda überhaupt?

Soda ist ein echtes Multitalent für Reinigungszwecke, das man in jeder Drogerie oder gut sortierten Supermärkten kaufen kann. Für gewöhnlich findet man sie dort im Waschmittelregal.
Ein halbes Kilo kostet ungefähr 99 Cent und somit ist sie nicht nur ausserordentlich günstig, sondern auch sehr ergiebig.

soda

Soda oder eigentlich Natriumcarbonat ist ein Salz der Kohlensäure und daher alkalisch. Für den Hausgebrauch ist sie meist in Pulverform erhältlich und in Wasser gelöst erhält man damit eine Lauge (das Gegenteil von Säure).
50g davon auf 1 Liter Wasser ergeben beispielsweise eine Lauge mit einem ph-Wert von ca. 11.5, das ist schon relativ hoch.
Für die meisten Anwendungszwecke reicht weniger als die Hälfte dieser Menge jedoch schon völlig aus, eine Dosierempfehlung für verschiedene Anwendungszwecke findet man für gewöhnlich auf der Verpackung.

Wie alle Laugen ist auch Sodalauge ein ausgezeichneter Fettlöser, durch den hohen ph-Wert lassen sich ebenfalls unangenehme Gerüche, Bakterien, Schimmel und im Aussenbereich Algen, Flechten, Grünbelag, Moose oder Unkraut beseitigen.

Weitere Anwendungszwecke neben dem hier erwähnten Küchenreiniger sind das Reinigen von Holz (Schneidbrettchen), Entfettung von Dunstabzugshauben, Entfernung von Nikotin (auch vergilbte Gardinen), Reinigung von stinkenden Abflüssen oder Waschmaschinen, Wasserenthärtung, Wäschebleiche oder generell als Waschmittelzusatz.
Bei Problemen mit müffelnder Wäsche sollte man erst einmal Soda ausprobieren, bevor man zu teuren Hygienespülern oder Waschmaschinenreinigern greift. Meist lagern sich auf der Wäsche bzw. schon in der Maschine selbst Fettfilme und Bakterien an, die man mit Soda ausgezeichnet bekämpfen kann. Auch Gerüche in Teppichen oder Polstermöbeln kann man mit etwas Sodalösung und einer Sprühflasche entfernen.

Nach Möglichkeit sollte man Soda in warmem oder heissem Wasser verwenden, dort löst sie sich besser und wirkt auch besser. Bei der Entfernung von hartnäckigen Belägen wie z.B. auf Teesieben, Thermoskannen oder eingebranntem Fett in Backblechen gibt man ihr am besten etwas Zeit und lässt sie mindestens über Nacht einwirken.

Das war nur eine Aufzählung der Dinge, für die ich selbst erfolgreich Soda verwende. Damit ersetzt sie mir schon mehr als ein Dutzend teure „Spezialmittel“. Im Internet findet man noch viele weitere Anwendungstipps, aber ich gebe nur das hier wieder, womit ich auch eigene Erfahrungen habe.

Früher wurde Soda auch zum Waschen verwendet, das ist mit dem Aufkommen moderner Waschmittel (und der entsprechenden Werbeberieselung) leider etwas in Vergessenheit geraten, eigentlich völlig zu Unrecht. Wie man sich sein eigenes Waschmittel mit Soda herstellt, könnt ihr hier nachlesen.

Verwechselungsgefahr

Leider wird Soda gerne mit Natron (Natriumhydrogencarbonat) verwechselt, was vor allem bei Laientipps im Internet oft zu Verwirrungen führt. Chemisch betrachtet sind sich die beiden zwar ähnlich, aber während Natron zum Verzehr geeignet ist, ist Soda ausschliesslich für Wasch- oder Reinigungszwecke zu benutzen.
Manchmal wird Natron auch noch als Speisesoda oder im englischen Sprachraum als Baking Soda bezeichnet, was die Sache auch nicht gerade einfacher macht. Hier ist mit Soda aber ausdrücklich Natriumcarbonat (Na2Co3) gemeint.

Es spielt übrigens keine Rolle, ob ein Hersteller sein Produkt als „Reine Soda“ oder als „Waschsoda“ bezeichnet, es handelt sich dabei um das gleiche Natriumcarbonat (calzinierte, wasserfreie Soda). Kristallsoda enthält hingegen noch gebundenes Wasser.

Weiterführende Links:

Achtung: Soda ist reizend, die Stäube sollte man besser nicht einatmen. Bei längerem Arbeiten mit Sodalauge sollte man Handschuhe tragen, um eine Entfettung der Hände bzw. der Haut zu vermeiden. Nicht auf unbehandeltem Holz oder Aluminium verwenden.

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